Work-Life Balance: Jeder Zweite tauscht lieber Gehalt für mehr Freizeit ein

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Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben wird zunehmend schwieriger. Obwohl der Begriff Work-Life Balance medial sehr präsent ist und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben immer wieder gefordert wird, scheint dieses Konzept in der Praxis noch nicht ganz angekommen zu sein. Zwei von drei Beschäftigten in Österreich empfinden eine gestiegene Arbeitsbelastung – zu diesem Ergebnis kommt eine Studie mit 1.001 Teilnehmern des Beratungsunternehmens EY. Die Jobstudie 2019 untersucht Themen wie Arbeitsbelastung, Work-Life-Balance und Veränderungen in diesen Gebieten.

Zunahme der Arbeitsbelastung – Führungskräfte am meisten betroffen

Im Vergleich zu 2014 hat die Arbeitsbelastung für 22% der Befragten “stark zugenommen” – für Männer mehr als für Frauen. Für 43% hat sie “eher zugenommen”. Nur 5% sind der Meinung, dass sie “stark abgenommen “habe. Besonders häufig betroffen von dieser Entwicklung sind Führungskräfte und Arbeitnehmer in großen Unternehmen, sowie Beschäftigte in der Banken- und Versicherungsbranche. Aufgeteilt nach Altersgruppen sind 36-50 Jährige am stärksten tangiert.

Nicht verwunderlich also, dass auch die Work-Life-Balance darunter leidet. für 40% ist die Vereinbarkeit des Berufs mit dem Privatleben entweder deutlich schwieriger (12%) oder etwas schwieriger (28%) geworden, als noch vor fünf Jahren. Auch hier sind es Personen im Topmanagement, die am meisten davon betroffen sind, sowie Beschäftigte in der Bauwirtschaft und in der Industrie.

Gründe für diese wahrgenommene Verschlechterung sind laut Umfrage mehr Arbeitsstunden an erster und mehr Verantwortung bei der Arbeit an zweiter Stelle. Darüber hinaus gibt es weitere Gründe privater Natur – ein oder mehrere Kinder, sonstige zusätzliche private Anforderungen oder Belastungen, mehr Verantwortung zu Hause oder Pflegeaufwand bei Angehörigen.

Weniger Gehalt, mehr Freizeit – für viele ein denkbares Szenario

Die Branche, in der die Work-Life-Balance am meisten wegen erhöhten Arbeitsstunden zu leiden hat, ist eindeutig der Handel – 68% der Beschäftigten dieser Sparte geben an, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sei dadurch schwieriger geworden.

Gehaltseinbußen würden 54% der Befragten für mehr Freizeit in Kauf nehmen – 22% stimmen dieser Aussage zu, 32% würden eine solche Entscheidung von bestimmten Rahmenbedingungen abhängig machen. Männer würden dem übrigens häufiger zustimmen als Frauen.

 

Quellen

https://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/ey-at-jobstudie-oesterreich-2019-part-4/$FILE/EY%20Jobstudie%202019%20Work%20Life%20Balance.pdf

Bessere Work-Life-Balance? Von wegen! Die Arbeitsbelastung steigt

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