Interview mit der „Nummer 1 in Sachen Arbeit“ – Johannes Kopf, Geschäftsführer, AMS Österreich

0

Johannes Kopf, GF AMS zu Gast beim „Ö3 Frühstück bei mir“

Am Wochenende ist das „Frühstück bei mir“ auf Ö3 meist ein Fixpunkt. Am 26.3.2023 war Johannes Kopf, AMS-Geschäftsführer zu Gast bei Claudia Stöckl. Dieses spannende Interview mit vielen Themen, die uns bei der Pavelka-Denk Personalberatung täglich beschäftigen, nehmen wir zum Anlass für einen Blog-Beitrag.

„Ich werde immer gefragt, wo sind die Leute hin? Meine Antwort ist: ‚Sie arbeiten.‘ Wir haben um 100.000 Beschäftigte mehr als vor der Pandemie, aber sie arbeiten nicht unbedingt dort, wo sie die, die stöhnen, suchen.“ Zitat Johannes Kopf, GF AMS Österreich

Österreich zählt 257.000 arbeitslose Menschen. Rechnet man die Personen, die sich in Schulungen befinden dazu, sind es 330.000/340.000 Arbeitssuchende. Österreich hat damit die niedrigste Arbeitslosen-Quote seit 15 Jahren, dennoch erleben wir aktuell eine Konjunkturabschwächung. Große Themen wie die Bankengeschichte, Lieferschwierigkeiten, hohe Inflation und der Ukraine Krieg führen dazu, dass sich die Wirtschaft sich nicht mehr so dynamisch entwickeln kann. Der Geschäftsführer des AMS blickt der Zukunft am Arbeitsmarkt dennoch mit leichtem Optimismus entgegen.

„Unternehmer suchen händeringend Personal.“

Das wird auch weiterhin Thema bleiben. Man spricht von dem sogenannten Time-Lag:
Unternehmen, die eine offene Stelle ausschreiben, müssen abwarten bzw. die Zeit überbrücken, bis diese passend nachbesetzt ist.

  • Umso wichtiger ist es aus unserer Sicht, hier auf den passenden Partner in der Personalberatung zu setzen. Wir besetzen Jobs schnell, effektiv und nachhaltig. Wir wissen, wo wir suchen und kombinieren kreative, innovative und bewährte Methoden in der Personalsuche.

Arbeitslosigkeit hat viele Facetten. Menschen, die ihren Job wechseln, starten beispielsweise nicht gleich am nächsten Tag einen neuen oder Firmen suchen in der Qualifikation ihrer Mitarbeiter:innen etwas, das nicht deckungsgleich mit dem ist, was Menschen gerade mitbringen.

  • Auch hier ist es wichtig, einen Partner zu haben, der einen berät und aufzeigt – was gebraucht wird und wer gesucht werden soll. Je besser die Job Description umso genauer die Suche. Wir sprechen bei Pavelka-Denk immer von der Stärke nachhaltiger Jobs, Jobs mit Wirkung und Sinnhaftigkeit.

„Sinn definieren, gut zahlen und wertschätzen.“

Die Vermittlung des Sinns ist auch in der Berufswelt oft verlorengegangen. Was kann mein Beitrag als Mitarbeiter:innen am Unternehmensziel sein? Wie kann ich als Arbeitgeber meinen Mitarbeiter:innen das Gefühl geben, Teil des Ganzen zu sein.

Eine aktuelle Studie der Wirtschaftskammer spricht von 200.000 offenen Stellen. Bis 2040 werden laut Schätzung zusätzlich 363.000 Fachkräfte fehlen und dadurch 150 Mrd. Euro an Kosten entstehen. Zu dieser düsteren Prognose meint Johannes Kopf, die Warnung sei korrekt, man kann das Ruder jedoch noch herumreißen – sich der Herausforderung stellen und diese auch bewältigen. Österreich setzt auf Zuwanderung und zusätzlich steigt das Frauenpensionsalter. Das bedeutet 20.000 Frauen am Arbeitsmarkt pro Jahr mehr, die in ihrem Job bleiben können. Verfügbar werden Frauen im mittleren Alter, zum Beispiel nach der Babypause.

„Wie finde ich den passenden Mitarbeiter:in.“

Vieles hat sich verändert. Und Unternehmen schaffen diese Umstellung immer schwieriger – denn auch der Arbeitsmarkt besteht aus Angebot und Nachfrage. Unternehmen müssen jetzt für Arbeitgeber:innen attraktiv sein. Bin ich ein familienfreundliches Unternehmen? Bin ich überall nachhaltig? Wo liegen die Stärken meines Unternehmens?

Unternehmen müssen und werden flexibler agieren. Was bedeutet das? Ältere Menschen einstellen, Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderung, auf Wiedereinsteigerinnen setzen – genau dann wird ihre Suche erfolgreich sein und die passenden Mitarbeiter:innen gefunden.

„Jemand der halbtags arbeitet ist mehr, als nur halb produktiv.“

Junge Menschen können aktuell unter vielen Angeboten wählen, sie wollen mehr Flexibilität, mehr Home-Office, keine Wochenend-Arbeit mehr, sie wollen Jobs mit Sinn finden, eine bessere Bezahlung bekommen. Genau daran müssen Betriebe arbeiten.

Wie finde ich die „Nadel im Heuhaufen“? Die Suche beginnt bereits bei einer guten Stellenanzeige, richtig platziert. Warum handelt es sich um einen spannenden Job und wer soll angesprochen werden?

  • Wir können als Ihr Personalberater die Stärken der ausgeschriebenen Position herausarbeiten, die Stärken Ihres Unternehmens und der Benefits, die Sie als Arbeitgeber bieten. Pavelka-Denk begleitet Sie von Beginn an bis zur erfolgreichen Besetzung.

„Mach Dir nicht zu viel aus Erwartungen, die andere an dich haben.“

Was möchte die Generation Z, will sie überhaupt noch arbeiten? Die Antwort lautet ja, denn die Jugend von heute ist nicht faul. Aber durch die Veränderung des Arbeitsmarktes können die sogenannten „Boomer“ frecher auftreten. Der kluge Unternehmer kann damit umgehen. Es gibt viele Möglichkeiten, um beruflich glücklich werden. Viele Möglichkeiten und viele Entscheidungen. Es gibt nicht nur einen richtigen Weg. Erkennen junge Menschen das gibt man ihnen das mit – dann werden sie ohne Druck ihren Weg finden. Herausfinden, was man wirklich will, was interessiert den jungen Menschen von heute. Denn Interesse an einem Thema ist das wertvollste Potential. Arbeitslosigkeit ist auch eine Frage der abgeschlossenen Bildung. Eine Regel gilt: Je höher die Ausbildung desto höher die Jobchancen. Unter 6 Prozent der Arbeitslosen haben einen Lehrabschluss, unter 3 Prozent ein Studium.

„Arbeit wird nicht mehr nur über Zeit definiert – sondern über Output.“

Mittlerweile wird die 4 Tages-Woche überall diskutiert. Eine Studie zeigte, dass Menschen, die 40 Stunden innerhalb von 4 Tagen arbeiteten, weniger Krankenstände und größere Leistungsfähigkeit hatten. Diese Studie überzeugt Johannes Kopf/AMS-Chef noch nicht – es bedeutet Arbeitszeitreduktion ohne einen reduzierten Lohn. Die Studie war kurz und ein Effekt bei einer neu implementierten Maßnahme ist natürlich immer da. Überlegungen zur 4-Tages Woche sieht er positiv, eine Lösung ist es nicht. Sie ist ein Zukunftsmodell für Arbeitgeberattraktivität, nicht aber über alle „zu stülpen“. Schlüssel in all dem ist Autonomie in der Vereinbarung. Gleitzeitmodelle, die mehr erlauben. Wenn Unternehmen hier punkten, und auf ihre Mitarbeiter:innen zugehen, werden sie vorne bleiben.

„Nimmt uns die Künstliche Intelligenz unsere Arbeit weg?“

Diese Frage gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Damals waren es die Dampfmaschine, die Eisenbahn, das Auto, der PC – jetzt ist es die Künstliche Intelligenz oder die Nanotechnologien. Johannes Kopf glaubt nicht daran, dass uns technische Erfindungen der Zukunft die Arbeit wegnimmt. Große Erfindungen kosten Jobs und lassen andere Jobs entstehen. Arbeit wird durch Innovation nicht ausgehen.

Die besten Zitate von Johannes Kopf/Geschäftsführer AMS:

„Mich hats dann umgehaut.“ – über sein Burn-Out.

„Spannende Leute haben Seitengassen im Lebenslauf.“

„Mein bestes Investment war die Briefmarke, als ich mich beworben habe.“

„Die meisten Tätigkeiten werden spannend, indem man sie macht.“

Das ganze Interview gibt es noch 30 Tage hier:
https://sound.orf.at/podcast/oe3/fruehstueck-bei-mir/johannes-kopf-2632023

„Die Personalberaterseitenblicke“, der Blog von der Pavelka-Denk Personalberatung – mehr Infos zu uns hier: https://www.pavelka-denk.at/

Teilen.