Arbeitsmarktdaten aktuell

0

Die Arbeitslosigkeit ist in den vergangenen zwei Monaten wieder leicht gestiegen. Während im Juni noch 228.908 Personen als arbeitslos gemeldet waren (Schulungsteilnehmer:innen nicht miteinbegriffen), stieg die Zahl im Juli auf 235.487 Personen an, im August erhöhte sie sich erneut auf 249.019 Personen. Die aktuelle Arbeitslosenquote (Stand August 2022) beläuft sich auf 5,9%. Rechnet man die 60.412 Schulungsteilnehmer:innen im August dazu, sind momentan insgesamt 309.431 Personen beim AMS gemeldet.

Ein saisonbedingter Anstieg nach dem Sommer ist normal, allerdings sei der aktuelle Anstieg „höher als gewöhnlich“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) bei der Präsentation der Zahlen am 01. September im Wiener Ikea am Westbahnhof. Kocher betonte gleichzeitig, dass die Lage am österreichischen Arbeitsmarkt „weiterhin stabil“ bleibe.

Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung, sieht die Lage etwas weniger optimistisch. Drohende „Produktionsdrosselungen und Arbeitslosigkeit in Österreich“ prognostiziert er, „sofern nicht konsequent und schnell entgegengesteuert wird“. Die Verantwortung sieht er dabei bei der Regierung, die angekündigten Hilfen sollten möglichst schnell implementiert werden. Die EU-Kommission fordert er dazu auf, eine Reform des Strommarktes in die Wege zu leiten.

Firmen klagen über Personalmangel, doppelte Rekrutierungszeit

Laut einem Artikel im Standard können 30 Prozent der Dienstleister:innen und 20 Prozent der Industriebetriebe offene Stellen nicht besetzen, dieses Problem beeinträchtigt sie maßgeblich in ihrer Tätigkeit. Laut Statistik Austria gibt es aktuell bis zu 260.000 unbesetzte Stellen – Arbeitslose gibt es hingegen 249.019. Beim AMS sind aktuell 140.000 Stellen gemeldet, unter anderem weil viele Unternehmen ihre Vakanzen nicht mehr beim AMS ausschreiben. Die Zeit für die Besetzung einer Vakanz beträgt aktuell 60 bis 80 Tage – vor einigen Jahren betrug diese Zahl noch 20 bis 40 Tage. Eine Studie der Agenda Austria zeigt auf, in welchen Branchen es die meisten offenen Stellen gibt, nämlich bei Metall-Elektroberufen (ca. 18.300), im Tourismus (ca. 16.500) und im Handel (ca. 16.300). Die genaue Konstellation unterscheidet sich von Branche zu Branche – im Handel gibt es beispielsweise mehr Arbeitslose als offene Positionen. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Einerseits, so schreibt Andreas Danzer im Standard-Artikel, wirkt die Pandemie noch nach, das habe auch die Agenda Austria Studie aufgezeigt, viele Menschen arbeiten außerdem in Teilzeit. Andererseits gibt es einen ortsbezogenen Mismatch zwischen Vakanzen und Arbeitssuchenden.

 

Quellen

AMS Arbeitsmarktdaten ONLINE

Teilen.