Arbeitsmarktdaten aktuell: Viele offene Stellen und der Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit

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Die Arbeitslosenquote im November ist so niedrig, wie zuletzt vor 15 Jahren. Den Wert von 6,2% gab es zuletzt im November 2007. Der österreichische Arbeitsmarkt scheint stabil zu sein, die Langzeitarbeitslosigkeit geht zurück – Sorgen bereiten die vielen offenen Stellen. Lesen Sie hier einen Überblick über die aktuelle Arbeitsmarktlage in Österreich.

Aktuell sind 257.513 Personen beim AMS als arbeitslos gemeldet, rechnet man die Schulungsteilnehmer:innen hinzu, kommt man auf eine Gesamtanzahl von 330.454 Personen. Im Vergleich zum November 2021 ist die Arbeitslosenzahl um 9,1 Prozentpunkte gesunken. Die im Vergleich zu den Vormonaten September und Oktober gestiegene Zahl an Arbeitslosen ist saisonal bedingt. Insgesamt erweist sich der österreichische Arbeitsmarkt zur Zeit als stabil: „Österreich hat mit 6,2%, gleicher Wert wie im November 2007, die niedrigste November- Registerarbeitslosenquote in diesem Jahrtausend. Klassische Frühindikatoren, die auf einen kommenden Konjunktureinbruch hinweisen, wie zum Beispiel die Bauarbeitslosigkeit, die Arbeitskräfteüberlassung oder auch der Zugang offener Stellen verhalten sich immer noch unauffällig“, sagt AMS-Vorstand Dr. Johannes Kopf. Auch im EU-Vergleich steht Österreich nicht schlecht da – die letzten Daten aus September 2022 zeigen eine saisonbereinigte Arbeitslosenquote von 6,0% für die EU-27 Staaten, Österreich liegt bei 5,1%.

Jede zweite ausgeschriebene Stelle betrifft Mangelberuf laut Agenda Austria Studie

Als problematisch könnte die Zahl der offenen Stellen interpretiert werden: Nach AMS-Zählungen gab es im November 113.180 sofort verfügbare offene Positionen, das sind um rund 12% mehr als im Vorjahr. Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie mit dem Titel „Der Arbeitsmarkt fährt Achterbahn“ der Agenda Austria stellt fest: „Der Personalmangel in heimischen Betrieben ist so groß wie lange nicht mehr.“ Die Berechnungen in der Studie basieren auf Daten des AMS. Aus dem Fachkräftemangel vor Corona ist ein genereller Arbeitskräftemangel geworden, lautet ein Fazit der Studie. Vor allem das Thema Mangelberufe ist gravierend – Ende Juli 2022 gab es mehr als 80.000 offene Stellen in Mangelberufen – mehr als doppelt so viele wie vor der Pandemie. Jede zweite ausgeschriebene Stelle in Österreich betraf laut der Studie einen Mangelberuf – da viele Unternehmen ihre offenen Stellen aber nicht beim AMS melden, ist von weitaus mehr Jobangeboten auszugehen.

Langzeitarbeitslosigkeit rückläufig

Eine positive Entwicklung gibt es im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit: Seit November 2021 verringerte sich die Langzeitarbeitslosigkeit mit 42,5% weitaus stärker als die Arbeitslosigkeit insgesamt (-11,0%). Die Langzeitarbeitslosigkeit in Österreich ist somit rückläufig und befindet sich unterhalb des Vorkrisenniveaus. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen beim AMS arbeitslos Vorgemerkten beträgt aktuell (Novemberwert) 13,9%.

 

Quellen:

AMS Arbeitsmarktdaten

Arbeitslosigkeit im November

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