Woran scheitern Einstellungen?

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Recruiting und woran Einstellungen scheitern

Eine vom HR-Softwarehersteller Personio in Auftrag gegebene Studie (Zeitraum: Mai-Juni 2018) beschäftigt sich mit der Frage “Woran scheitern Einstellungen?” und beleuchtet dabei sowohl die Unternehmer- als auch die Kandidatenperspektive.

Zentrale Ergebnisse

Knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen haben Schwierigkeiten, neue und ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden.

Doch was sind die häufigsten Gründe für die Nicht-Einstellung von Bewerbern seitens der Unternehmen?
97% geben an, der Bewerber/die Bewerberin erfüllt nicht die Kriterien des Jobinserats oder hat zu hohe Gehaltsvorstellungen. Weitere Gründe sind fehlende Sympathie (75%), mangelhafte Soft Skills (70%) oder unzureichende Berufserfahrung (69%). Auch fehlende Deutschkentnisse sind in 61% der Fälle ein Ausschlusskriterium.

Und wie sieht es auf Bewerberseite aus? Schließlich kommt es nicht selten vor, dass KandidatInnen während des Einstellungsprozesses ihr Interesse zurückziehen. Gründe dafür sind beispielsweise, dass in der Zwischenzeit eine andere Stelle gefunden wurde (95%) oder, dass das Gehalt als unzureichend empfunden wird (66%). Unzufriedenheit mit den Arbeitszeiten (21%), dem Starttermin (12%) oder dem Arbeitsplatz an sich (9%) sind ebenfalls Beweggründe, wenn auch nur für ein geringen Teil der Befragten.

Bezüglich der Strukturierung des Einstellungsprozesses zeigen sich beträchtliche Unterschiede zwischen Großunternehmen und kleineren Firmen. 98% der Organisationen mit mehr als 500 Mitarbeitern führen strukturierte bzw. teilstrukturierte Interviews. Unternehmen mit einer Größe von 50 bis 99 Mitarbeiter führen zu 40% Vorstellungsgespräche in unstrukturierter Form.

Spannend ist auch, inwiefern digitale Lösungen im Personalmanagement verwendet werden: in Bereichen wie Lohn- und Gehaltsabrechnungen oder der Arbeitszeiterfassung setzt der Großteil der Unternehmen auf digitale Unterstützung, während es im Bewerbermanagement nur rund 16% sind. Für 57% ist ein softwarebasiertes Bewerbermanagement überhaupt kein Thema.

Im Sinne der Effizienz würde es jedoch durchaus Sinn machen, sich das anders zu überlegen. Unternehmen mit Software für das Bewerbermanagement führen um 5% weniger Bewerbungsgespräche, als jene ohne Software – bei gleicher Einstellungsquote.

Die praktischen Implikationen der Studie liegen auf der Hand: Software-gestütztes Arbeiten im Einstellungsprozess kann zu besseren Erfolgen führen.

 

Die weiteren Studienergebnisse im Detail

Die befragten Unternehmen …

  • … erhielten im Durchschnitt 422 Bewerbungen in den vergangenen zwölf Monaten
  • … führten in den vergangegen 12 Monaten im Schnitt 89 Vorstellungsgespräche – rund 23% davon waren erfolgreich und führten zu 20,3 Arbeitsverträgen
  • je größer das Unternehmen, desto höher die Erfolgsquote – Großunternehmen (mind. 500 Mitarbeiter) erreichen eine Quote von ca 33%
  • die Personalabteilung von Unternehmen ab 50 Mitarbeitern ist mit rund 3,3 Personalern besetzt
  • die erste Bewerberauswahl wird am häufigsten von Personalverantworlichen getroffen (55%), vor allem bei Unternehmen ab 100 Mitarbeitern
  • zwei Arbeitswochen beträgt die Reaktionszeit auf eine Bewerbung bei der Mehrzahl der Unternehmen (87%)
  • rund zwei Drittel der Unternehmen (65 Prozent) benötigen bis zu drei Auswahlrunden bei der Besetzung einer Führungskraft-Position
  • bei Fachkraft-Stellen benötigen Unternehmen weniger Auswahlrunden (im Schnitt 1,8) als bei einer Führungskraft-Stelle (im Schnitt 2,8)
  • durchschnittlich sind 4,3 Mitarbeiter an den Auswahlrunden beteiligt – am häufigsten Personalverantwortliche (im Schitt 1,6)
  • In 4 von 10 Unternehmen lehnt eher die Personalabteilung Bewerbungen ab als die jeweilige Fachabteilung
  • 6,6 Monate werden im Durchschnitt für die Besetzung einer Führungskraft-Stelle benötigt, für eine Fachkraft-Stelle sind es 5,1 Monate
  • knapp die Hälfte der befragten Unternehmen (49 Prozent) erhalten Absagen von Bewerbern nach der Vertragsunterzeichnung

 

 

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