Starke Zunahme von Kurzkrankenständen

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PhotoBeim Gesundheitssystem leisten wir uns das weitteuerste in der EU – gepaart mit einer Kompetenzzersplitterung über Bund, Länder und Sozialversicherungen. Den Großteil dieses Systems finanziert die Wirtschaft, für die insbesondere die starke Zunahme von Kurzkrankenständen zum finanziellen Problem wird. Wir haben in Österreich 38 Mio. Krankenstandstage, was rund 7,7 Mrd. Euro (oder 3,1% des BIP) an direkten und idirekten Kosten für die Betriebe bedeutet. Besonders ärgerlich ist der Umstand, dass es in Wien geschätzte 72.000 (!!) Fälle an Kranenstandsmissbrauch gibt. Für Alexander Herzog, Obmann-Stellvertreter der Wiener Gebietskrankenkasse längst kein Kavaliersdelikt mehr.

 

Bei der Unfallversicherung zeigt sich eine ähnliche Schieflage: Die Unternehmerinnen und Unternehmer Österreichs finanzieren (Arbeitnehmer zahlen keine Unfallversicherung, Anm.) über ihre Beiträge an die Allgemeinen Versicherungsanstalt (AUVA) mit rund 350 Mio. Euro zum Großteil Freizeitunfälle und keine Betriebsunfälle. Die AUVA entlastet dabei die Kassen und Länder bei den Unfallkrankenhäusern, die betriebe bei Beitragszahlungen und behandelt zu 88 Prozent Freizeitunfälle.

Quelle: Wirtschaftsreport, 2/2012

 

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