Personalberatung – am Aussterben oder vor der Renaissance?

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Birte ermittelt: Die Digitalisierung und ihre Folgen machen auch vor der Recruitment-Branche keinen Halt. Mehr denn je sind Berater heute gefragt, ihre Kernkompetenzen mit dem Wissen über Neue Medien zu verbinden.

Wie sieht eigentlich gute Personalberatung aus?

Haben Sie sich das in letzter Zeit häufiger mal wieder gefragt? Kein Wunder, denn früher war die Antwort ganz klar: Gute Personalberater unterstützten Firmen kompetent bei der Suche nach geeignetem Personal. Arbeiteten gemeinsam mit ihren Kunden präzise Stellenanforderungen heraus, unterstützten die Führungskräfte bei der Anzeigenformulierung oder übernahmen die Vorauswahl der Bewerber. Um gute und kompetente Mitarbeiter zu gewinnen, waren Personalberater schlichtweg unentbehrlich.

Und heute? Da hat sich der Markt extrem gewandelt.

  • Die Ansprüche der Unternehmen steigen stetig
  • Der Konkurrenzdruck unter den Beratern wächst
  • Die gesuchten Fachkräfte werden immer weniger

Und: Viele Unternehmen glauben, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Webtools und Online-Kanälen das Recruiting einfach selber in die Hand nehmen zu können. Schließlich kann – von der Profildefinition über die Ausschreibung auf verschiedenen Jobbörsen bis hin zur Vorauswahl und dem Bewerbermanagement – alles heute, dem Anschein nach, ganz simpel und zeitsparend eigenständig erledigt werden.

Aber führt das auch zum Ziel?

Fest steht: Fehleinstellungen können die Unternehmen teuer zu stehen kommen. Je nach Position kann die Besetzung einer Stelle mit dem falschen Mitarbeiter bis zu 50 000 Euro kosten – Top-Management-Stellen noch gar nicht eingerechnet. Wer angesichts dieser horrenden Summen auf nachhaltige Personalplanung setzt, ist gut beraten.

Externe Personalberater haben sich auf einen solchen Recruitingprozess spezialisiert. Die relevante Branche ist ihr Zuhause und sie verfügen über ein exzellentes Branchennetzwerk.

Und auch, wenn es um Social Media geht, kennen sie sich bestens aus. Oder dachten Sie tatsächlich, Ihrem Berater seien die Neuen Medien fremd? Von wegen! Er weiß ganz genau, wie man auf Twitter die richtigen Kandidaten findet und in Linkedin in den richtigen Gruppen postet. Nicht einfach so, sondern auf Grundlage eines Konzeptes, das das traditionelle Personalmarketing ergänzt.

Denn „Post and Pray“, wie es die meisten Unternehmen durchführen, funktioniert nur sehr selten. Erfolgreiche Recruiter setzen auf Kommunikation und kreative Möglichkeiten, um auch passive Kandidaten abseits der Stellenbörsen für die Unternehmen zu gewinnen. Und sie halten, und das ist entscheidend, auch über einen längeren Zeitraum den persönlichen Kontakt zu potenziellen Kandidaten.

Und das Fazit daraus?

Ja es stimmt, Personalberatung hat sich verändert. Längst schon genügt es nicht mehr, sich als Berater ganz auf seine Seriosität, sein Image und die Erfahrung zu berufen. Aber tot, wie kritische Stimmen meinen, ist die Recruitment-Branche deshalb noch lange nicht. Im Gegenteil: Sie steckt mitten in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Und hat dank der Sozialen Medien nun einfach noch mehr Kanäle, um vielversprechende Kandidaten zu finden.

Quellen:
http://www.karriere.de/berufseinstieg/business-netzwerke-werden-zur-konkurrenz-der-personalberater-10265/
http://www.cio.de/a/was-falsche-personalentscheidungen-kosten,2902340
http://www.wiwo.de/erfolg/jobsuche/personalberatung-headhunter-muessen-sich-neu-erfinden/9898172.html

 

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