Kein Platz für klassische Karrierenwege?

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Hermann Pavelka-Denk, Personalberater in Wien, im Interview zur Fragestellung: "Kein Platz für klassische Karrierenwege?" für das Magazin TRAINING (www.magazintraining.at; unter anderem dabei: Alexandre Iellatchitch (Partner, 5p Consulting), Barbara Wiesinger (Country Manager & Sales Director Austria, Monster Worldwide Austria) , Andreas Schweighofer (stv. Geschäftsführer, MODUL University Vienna).

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Cover_Artikel_Karrierenwege_MagazinTraining "Auf die Frage »Gibt es die klassischen innerbetrieblichen Karrierewege überhaupt noch?« erhält man sehr unterschiedliche Aussagen. Mag. (FH) Hermann Pavelka- Denk (Personalberater, Eblinger & Partner Personal- und Managementberatung) sagt klar: »Die einfache Antwort: Fast gar nicht mehr; klarerweise bestätigen hier Ausnahmen die Regel. Konzerne, die mit sehr kostenintensiven und nachhaltigen Personalentwicklungsprogrammen auf Mitarbeiterbindung und -entwicklung setzen, haben sie teilweise. Die größten Problemfelder sind hier fehlende Aussichtschancen im Sinne der klassischen Karriereentwicklung und die fehlende Sicht auf das Eingehen der sich im Laufe eines Lebens ändernden Rahmenbedingungen seiner Mitarbeiter (Stichwort: Ausbildungs-, Weiterbildungs-, Karriere-, Familien- und Auslaufphase, gesehen auf die Lebensarbeitszeit). Hier wird nur teilweise bis gar nicht auf die Mitarbeiter eingegangen.«"
(Hermann Pavelka-Denk, Eblinger & Partner Personalberatung in Wien)

»Natürlich gibt es sie noch. Es wird zu oft sehr normativ über die Wichtigkeit eines regelmäßigen Arbeitgeberwechsels diskutiert, als ob der Wechsel an sich das Wesentliche wäre. Was letztendlich im  Vordergrund stehen sollte, sind vielmehr die eigene Zufriedenheit und die Entwicklungsmöglichkeiten. Warum sollten diese nicht in einem einzigen Unternehmen gegeben sein? Vor Kurzem beschwerte  sich der Geschäftsführer eines internationalen Konzerns über die Schwierigkeit, kompetente Führungskräfte an das Unternehmen zu binden: Die Karriere- und Entwicklungschancen seien zwar vorhanden, dennoch sind viele Mitarbeiter fest davon überzeugt, dass die Bindung an ein einziges Unternehmen einer erfolgreichen Karriere eigentlich nur im Weg steht. Die unternehmensinternen  Möglichkeiten werden daher kaum genützt.«
(Alexandre Iellatchitch, 5p Consulting)


"Auch wenn man heute nicht davon ausgehen kann, dass Mitarbeiter bis zur Pension im Unternehmen bleiben, ist es unverzichtbar, die Mitarbeiter intern und extern zu schulen. »Geschulte Mitarbeiter fühlen sich wohler  an ihrem Arbeitsplatz, sind kompetenter, bekommen mehr Anerkennung und fühlen sich dadurch länger mit dem Unternehmen verbunden. Eine gute und kontinuierliche Ausbildung ist eines der besten Mitarbeiterbindungsprogramme«"

(Barbara Wiesinger, Monster Worldwide Austria)


»Viele unserer Mitarbeiter sind unter 30 Jahre alt. In einer Zeit, in der das klassische Karrierebild zerfällt, muss ein Unternehmen mit der Tatsache umgehen lernen, eine Zwischenstation von vielleicht 2 Jahren für viele Menschen zu sein. Dieser Effekt ist umso stärker, je jünger die Kollegen sind.« Auch er bestätigt: »Es gibt  hier ganz klar den Nachteil, dass implizites Wissen mit jeder Person, die das  Unternehmen verlässt, verloren geht. Doch ein Unternehmen, auch ein wissenschaftliches, kann das durch Neuzugänge kompensieren, die noch dazu den Vorteil haben, der Betriebsblindheit durch die  hohe Fluktuation entgegenzuwirken. Wenn das Unternehmen zusätzlich so jung ist wie das unsere, dann kann das – ein vielfältiges Spektrum innerhalb der Belegschaft vorausgesetzt – äußerst positive Auswirkungen haben.«
(Andreas Schweighofer, MODUL University Vienna)

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