HR Trends 2016 – Top Trend Nr. 1: Dienstleistungen werden digitaler und flexibler – Teamwork in der Datenwolke

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Birte ermittelt: In dem Beitrag HR Trends 2016 haben wir die sechs Top-Trends der Human Resources Branche identifiziert. Hier der Top-Trend Nummer 1, der uns noch lange beschäftigen wird.

Trend 1: Dienstleistungen werden digitaler und flexibler denn je – Teamwork in der Datenwolke

Zusammenarbeit mit digitalen Dienstleistern stellt Führungskräfte vor Herausforderungen. Dank der digitalen Revolution können externe Dienstleister ihre Arbeit heutzutage zeitlich und örtlich flexibler denn je gestalten. Was aber bedeutet es für die Unternehmenskultur, wenn manch einer der Belegschaft seinen Anteil am Geschäftserfolg vom Strand oder aus dem Straßencafé beiträgt? Die Zukunft der Arbeitswelt ist eine virtuelle Wolke. Sie ist grenzenlos und uns in Teilen bereits bekannt. Schließlich funktioniert heute kaum ein Unternehmen ohne digitale Clouds, Speicherplätze wie Dropbox und Google Drive also, in denen wir unsere virtuellen Aktenordner ablegen.

Neu ist: Die Wolke bietet auch Platz für Menschen und wird die Arbeitswelt in den kommenden Jahren gehörig auf den Kopf stellen.

Welche Vorteile bietet die „virtuelle Arbeitswolke“ ?

Mitarbeiter versammeln sich in der Cloud ganz unabhängig von dem Ort, an dem sie sich zu diesem Zeitpunkt tatsächlich aufhalten, und erbringen gemeinsam ihre Arbeitsleistung. Das kann so aussehen, dass manch einer von ihnen fester Bestandteil des Teams ist, täglich ins Büro kommt und sogar einen entfristeten Arbeitsvertrag hat. Andere schalten sich über das Internet von Bali oder Barcelona zu. Sie sind Freiberufler, arbeiten auf Honorarbasis und können mit ihrem Laptop von überall arbeiten – solange es dort Internet gibt. In Zeiten von temporären Arbeitsverträgen, flexiblen Arbeitszeiten und einer Digitalisierung der Berufswelt schaffen sich die Digital Natives ihre Arbeitsbedingungen also mehr und mehr selbst: Indem sie die daraus entstehenden Freiheiten zu nutzen wissen.

Wer profitiert von dieser Flexibilität?

Dies betrifft vor allem die so genannten Wissensarbeiter. Ihre Aufgabe besteht im wesentlichen darin, ihr Know-How und ihre Erfahrung in verschiedene Projekte zu investieren. Und dafür müssen sie mitnichten an einem bestimmten Ort verfügbar sein. Im Gegenteil: Wer würde bestreiten, dass Grafiker, Programmierer und Architekten ihre besten Ideen nicht am Schreibtisch, sondern in der Bahn, beim Spaziergang oder unter der Dusche haben?

Revolution der Arbeitswelt?

Und doch geht es hier für Unternehmen um so viel mehr, als um die bloße Auslagerung der Arbeit an externe Mitarbeiter oder die nächste Stufe der Telearbeit. Das Arbeiten in der Cloud ist eine Revolution der Arbeitswelt. Sie ist eine Abkehr von fast allen bislang geltenden Regeln mit dem Ziel, schneller, effizienter und vor allem profitabler als die Konkurrenz zu sein.

Experten gehen davon aus, dass weltweit in weniger als zehn Jahren rund ein Viertel aller Bruttoinlandsprodukte auf digitalisierten Produkten und Dienstleistungen basiert. Eine Revolution, die das Betriebsklima gravierend verändern wird: Zukünftig werden immer mehr feste Abteilung aufgelöst und die Mitarbeiter mit zunächst unbekannten Kollegen eng zusammenarbeiten. Die Arbeit in Netzwerken wird eine viele offenere Form der Zusammenarbeit darstellen. Daher ist es wichtig, Mitarbeiter auf diese Entwicklung frühzeitig vorzubereiten. Doch genau dies findet, laut einer kooperativen Studie der Hay Group und des Führungskräfte Instituts zum Thema „Führung virtueller Teams“, eben gerade nicht statt.

Welche Herausforderungen müssen Führungskräfte zukünftig meistern?

Führungskräfte sind daher nun gefordert, ihre Mitarbeiter auf die besonderen Anforderungen virtueller Strukturen und zunehmender digitaler Zusammenarbeit in den Unternehmen einzustimmen und die Transformation gezielt zu begleiten und zu gestalten. Nur so kann es gelingen, dass Mitarbeiter und Unternehmen gemeinsam Erfolgsgeschichte schreiben – und das sowohl orts- als auch zeitunabhängig.

Zur Zeit führt das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und Kyocera Document Solution eine Online-Umfrage unter Mitarbeitern in deutschen Büros durch. Im Fokus der Studie „Digitales Arbeiten“ stehen folgende Leitfragen: In welchem Ausmaß wird digital gearbeitet? Welche Tätigkeiten werden eher digital und welche eher papiergestützt durchgeführt? Lassen sich unterschiedliche Arbeitstypen hinsichtlich ihres Digitalisierungsgrads identifizieren? Gibt es Unterschiede in der persönlichen Produktivität und lassen sich generelle Wirkungszusammenhänge aufzeigen? Auch die Beweggründe und mögliche Hemmnisse für digitales Arbeiten sind Teil der Untersuchung. Unter www.swl.iao.fraunhofer.de/DigitalesArbeiten kann jeder, der im Büro arbeitet, an der Umfrage teilnehmen. Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist für Sommer 2016 geplant.

 

Quellen:
Studie: Führung virtueller Teams: https://www.haygroup.com/downloads/de/Ergebnisse_Virtuelle-Teams.pdf
Arbeiten in der digitalen Gesellschaft – Interview mit Prof.Wilhelm Bauer, Leiter des Fraunhofer IAO https://www.youtube.com/watch?v=zNnyxt9y34g&list=PL35AFFB33745E5402
Studie: Einsatz und Bedeutung externer Spezialisten http://www.grenzenlosearbeitswelt.de

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