Fazit: 5. Forum Zukunft der Arbeit zum Thema „Migration und Arbeit“, Keynote-Speaker: OECD Experte Jean-Pierre Garson

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Das 5. Zukunftsforum der Arbeit zum Thema "Migration und Arbeit" war ein spannendes. Zum einen hat Jean-Pierre Garson als Vertreter und Experte der OECD drei wesentliche Aspekte zur nachhaltigen Integration von Migranten in die österreichische Arbeitswelt genannt, denen ich sehr viel abgewinnen kann. Zum anderen war es, meiner Meinung nach, nicht optimal gewählt nur die "besten" Beispiele für Integration aus den eigenen Reihen von CCC zu nehmen und die Vertretung von Innenministerin Fekter, die den Termin absagen musste, war nicht unbedingt die Beste.

Zwischen den Zeilen war erkennbar, dass das Thema "Migration und Arbeit" ein sehr heißes am österreichischen Markt ist. Möglicherweise deswegen, weil wir aus der Geschichte heraus es gewohnt waren Migration aktiv zu steuern und jetzt stehen wir vor der Herausforderung, dass Migration uns aktiv steuert und wir bis dato größten Teils zu geschaut haben und nicht dazu beigetragen haben, den positiven Nutzen aus einer einheitlichen Integrationspolitik zu erkennen und zu fördern. 

Auszug aus dem 5. Zukunftsforum der Arbeit, Competence Call Center:

Garson "Generell steige mit dem Bildungsniveau auch bei MigrantInnen die Beschäftigungswahrscheinlichkeit, jedoch nicht so stark wie bei Einheimischen. Die Aufhebung dieser Diskrepanz sieht der Experte in drei wichtigen Punkten: „Netzwerke spielen eine entscheidende Rolle bei der Integration. Kontakte zwischen MigrantInnen und Arbeitgebern können den Einstieg ins Berufsleben wesentlich erleichtern. Schulen sind hier in der Pflicht die Rolle der Vermittler einzunehmen. Im Zusammenhang damit ist vorschulische Bildung ein weiterer wichtiger Faktor, wobei diese bereits im Alter zwischen drei und vier Jahren ansetzen sollte um besonders effektiv zu sein.“ Laut Garson sei auch die Unkenntnis der Funktionsweise des Arbeitsmarktes eine Barriere für MigrantInnen: „Viele wissen nicht, wie sie in dem  Zuwanderungsland beispielsweise eine Bewerbung oder ein Motivationsschreiben verfassen bzw. sich richtig bewerben“.

 Des Weiteren ruft Garson dazu auf, gegen Diskriminierung vorzugehen, welche deutlich von Rassismus abzugrenzen ist, aber auch wesentlich weiter reicht. Im öffentlichen Diskurs herrsche außerdem vielfach eine kritische Meinung gegenüber Migration. Unternehmen müssten teilweise erst von deren Bedeutung und Potential für Wirtschaft und Land überzeugt werden um migrantischen ArbeitnehmerInnen adäquate Chancen bieten zu können."

Mehr dazu hier: http://www.yourccc.com/no_cache/de/main-menu/news/news-und-events/newsdetail/article/613/236.html, 5. Juli 2010, Competence Call Center

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