Executive Searcher geben Tipps für 2014

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Executive Searcher interviewt – unsere Gedanken dazu.

In einem Interview des Wirtschaftsblattes vom 10.1.2014 geben führende Executive Searcher Tipps für Top-Manager und deren Karriereaussichten für 2014. Ein bedenkliches Bild, aber wahrscheinlich wahr.

"Wechseln oder bleiben? Neue Aufgaben einfordern und durchstarten oder einfach mal eine Zeit lang "halblang" machen?" Mit diesen Worten beginnt Kathrin Gulnerits ihren Artikel. Trefflich, da sich jeder diese Fragen in seiner beruflichen Laufbahn stellt und gerade in Endkrisenzeiten noch mehr.

Ist nun das Glas halb voll oder halb leer?

Fotolia_14180865_XS_Wasserglaeser"Hire & fire ist noch in einem ziemlich großen Ausmaß vorhanden. – Ich bin seit 30 Jahren in der Personalberatung und hatte noch nie so viele tolle Lebensläufe auf meinem Tisch liegen. Es gibt eine lange Liste von Leuten, die exzellent sind, für die es aber derzeit keinen Job gibt." Hans Jorda, CEO von Neumann & Partners.

PAVELKA-DENK Jorda ergänzt, dass die Musik wo anders spielt – am wenigsten in Europa. Für Top-Führungskräfte sicherlich. Mir stellt sich die Frage, ob die steigende Anzahl an tollen Lebensläufen nicht schon die ersten Anzeichen der demografischen Entwicklung sind – ab einem gewissen Level überqualifzierter und überausgebildeter ManagerInnen bietet der Arbeitsmarkt einfach nicht ausreichend passende Jobs.

"Es kommen einige die wild entschlossen sind zu wechseln. Ich rate denen, sich das dreimal zu überlegen. – Die Frage ist, ob man sich in unsicheren Zeiten die Dosis eines unsicheren Wechsel verabreichen soll. -  Der Markt verlangt etwas anderes, als was die Leute aus ihrem tradierten Karrierebild heraus suchen. – Gefragt sind nicht Manager, die eine Position einnehmen, sondern die ein konkret anstehendes Problem lösen. – Es ist härter geworden und es wird noch härter." Andreas Landgrebe, Geschäftsführer Boyden.

PAVELKA-DENK: Stimme ich zu, allerdings würde ich hier ergänzen, dass auch die Sicherheit bei den Unternehmen schon lange nicht mehr gegeben ist. Daher stellt sich die Frage, ob die "wild entschlossenen" nicht bald "die üblich entschlossenen" sein werden, da die aktuellen Arbeitsmarktbedingungen und die Art wie Unternehmen mit Ihren Mitarbeitern umgehen, sie dazu zwingen sich laufend umzusehen und Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern und Personalberatern zu halten.

"Wer sich verändern will, muss rechtzeitig anfangen. Das dauert bis zu einem Dreivierteljahr. Top-Jobs gibt es, aber sie liegen nicht auf der Straße." Es ist ein hoher Leistungsdruck auszuhalten, krisenerfahren muss man sein, unternehmerisches Denken mitbringen und einen langen Atem haben, sind die wichtigsten Faktoren laut Natalie Bairaktaridis, Managing Partner Ward Howell International.

PAVELKA-DENK: Die harte Wahrheit. Gibt es auch noch Jobs für das Mittelfeld? Die ManagerInnen, die das "Werkl" zusammen halten oder sind wir schon so weit, dass wir nur mehr Firefighter brauchen?

"Die Zeit der Generalisten ist vorbei. – Irgendwo müssen sie besser sein, als alle anderen. – Wir haben ein qualitatives und ein quantitatives Problem. Provokant gesagt: 20 Prozent können sich alles aussuchen, 80 Prozent werden nicht gesucht. – Unternehmen sind gut beraten, sich jetzt noch die richtigen Leute zu sichern." Günther Tengel, Geschäftsführer Amrop Jenewein.

PAVELKA-DENK: Und was bleibt dann über? Der ..st? In einer Sache besser sein, als andere ist immer gut. Wenn wir davon sprechen, dass ich als Personalberater für ein Unternehmen den/die passende/n KandidatIn/en für einen qualifizierten Job suchen soll, dann habe ich die Pflicht die bestern dafür zu finden. Da würde ich sogar sagen, dass das Pareto-Prinzip noch zu großzügig ist. 10:90 würde es wahrscheinlich noch besser treffen. Heißt das aber, dass dann alle anderen verlorene Schäfchen sind?

Quelle: Wirtschaftsblatt Print vom 10.1.2014 und Online vom 15.1.2014 http://wirtschaftsblatt.at/home/life/karriere/1514685/Es-ist-hart-und-es-wird-noch-haerter

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