12 Tipps zum Lebenslauf von Profis – hier hinterfragt von Personalberater Hermann Pavelka-Denk

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Wer sich auf die Suche nach Leitfäden für die Erstellung eines Lebenslaufes macht, der wird
im Internet oder in gedruckten Ratgebern unzählige Anleitungen finden. Simpel soll er sein, übersichtlich und doch die wesentlichen Punkte hervorheben.

Ein solcher Standardlebenslauf geht aber recht schnell unter, vor allem bei Stellen, die viele Bewerbungen erhalten. Oft macht erst der Feinschliff den Unterschied. Wie aber kann dieser Feinschliff aussehen, was sind die wichtigsten Tipps, um den Lebenslauf besonders attraktiv zu machen?


1. Foto

Verwenden Sie professionelle Porträtaufnahmen, tragen Sie Businesskleidung und achten Sie darauf, in Richtung Text zu blicken. => SEHE ICH AUCH SO!

Direkt eingefügte digitale Fotos sind heute schon so üblich, dass Sie mit einem hochwertig gedruckten und damit analogen Bild größere Aufmerksamkeit erzielen. Bei Online-Bewerbungen entfällt diese Option natürlich. Schreiben Sie auf die Rückseite des Fotos Ihren Namen schreiben und fixieren Sie es mit einem Klebepunkt auf dem Lebenslauf. => SORRY, aber das halte ich für absolut unnötig, da fast alle Bewerbungen schon Online erfolgen und postalische Bewerbungen eher schon als müßig erachtet werden, da diese meistens erst recht wieder elektronisch erfasst werden.

2. Angelsächsischer Aufbau

Beginnen Sie mit dem Gegenwärtigen (letzter Job, höchster Schul- oder Studienabschluss). Das ist lesefreundlicher und für den Personalisten spannender, weil er Ihren aktuellen beruflichen und Ausbildungsstatus zuerst sieht. => SEHE ICH AUCH SO!

Führen Sie möglichst detailliert alle Tätigkeiten und Verantwortungen an – besonders jene, die in einem direkten Zusammenhang mit dem angestrebten Job stehen. => Ja, Tätigkeiten und Verantwortungen sind gut, aber bitte nur die wichtigsten und für den Job relevanten – sonst wird der CV wieder vollkommen überladen.

3. Persönliche Daten

Das Religionsbekenntnis und die Eltern oder Geschwister werden im Lebenslauf nicht mehr angegeben. Kinder führen Sie nur dann mit Geburtsjahr (aber immer ohne Namen) an, wenn sie einen gewissen Grad der Selbstständigkeit erreicht haben, also ab etwa 10 Jahren. Verwenden Sie immer professionelle Mailadressen (Vorname.Nachname@provider.at) und keine Nicknames. => SEHE ICH AUCH SO!

4. Freizeitaktivitäten

Keine gefährlichen Sportarten, im Idealfall haben Ihre Hobbys mit Ihrem Job zu tun. => mmmhh, kann ich nachvollziehen, aber idealerweise schreiben Sie rein, was auch der Wahrheit entspricht – heutzutage zählt mehr und mehr das Gesamtbild und gerade weil eventuell eine Freizeitaktivität, ein Hobby eher ausgefallener ist, macht es den/die Bewerber/in interessanter.

Ehrenamtliche Tätigkeiten nicht vergessen. Machen Sie sich darauf gefasst, dass Sie auch über Ihre Freizeitaktivitäten befragt werden. => SEHE ICH AUCH SO!

5. Praktika

Besonders bei Jobeinsteigern ein absoluter Vorteil. Führen Sie neben dem Firmennamen auch die Tätigkeiten detailliert an. Hilfreich ist, sich in einen vergangenen Arbeitstag zu versetzen – so können Sie auch aus einem "Praktikum im Verkauf" gewisse Erfahrungen generieren und gut darstellen. => SEHE ICH AUCH SO!

6. Europass oder europäischer Lebenslauf

Ist optimal für Jobsuchende mit umfassender Ausbildung und Berufserfahrung geeignet, wenn auch die individuelle Gestaltungsmöglichkeit gänzlich fehlt. Für Berufseinsteiger ist der Europass eher überzogen. Nicht vergessen: In der linken Spalte die Ausfüllhilfen löschen! => Ganz ehrlich, ich finde den Europpas oder europäischen Lebenslauf fürchterlich, angefangen davon, dass beim beruflichen Werdegang z.B. der Arbeitgeber immer irgendwo mitten drinnen steht, fehlt komplett die persönliche Note. TiPP: Nehmen Sie den Europass als Anlehnung für Ihren eigenen Lebenslauf und versuchen Sie mit Ihren Lebenslauf sich selbst authentisch darzustellen.

7. Sprachenpass

Wenn Sie mehrsprachig auf unterschiedlichen Niveaus lesen/schreiben/reden können,  ist der "Sprachenpass" (Teil des Europasses) gut geeignet, Ihre Fremdsprachenkenntnisse darzustellen. Sie können den Sprachenpass auch als Beilage zum klassischen Lebenslauf verwenden (Erklärungsblatt beilegen!). => SEHE ICH AUCH SO!

8. Zeigen Sie sich engangiert

Seien Sie aktiv, indem Sie zum Beispiel die Bewerbung persönlich abgeben, nach der Abgabe
nachtelefonieren oder auf andere Weise starkes Interesse zeigen. Sie können auch einen Probetag anbieten, um sich gegenseitig besser kennen zu lernen.
=> SEHE ICH AUCH SO!

9. Zeitangaben und Dauer von Dienstverhältnissen

In den meisten Fällen reicht es aus, längere Zeiträume nur über die Angabe der Jahreszahlen zu definieren. Wenn Ihnen eine durchgehende Dokumentation wichtig ist, können Sie zusätzlich aber auch Monatsangaben machen. => Vorschlag, um auf der sicheren Seite zu sein, geben Sie immer auch das Monat an, z.B.: 08/2009 – 08/2010

10. Angabe des aktuellen Arbeitgebers

Auf die namentliche Angabe des aktuellen Arbeitgebers  können Sie oft verzichten. Bei der aktuellen "Berufsstation" reicht es, wenn Sie das Unternehmen des aktuellen Arbeitgebers nur umschreiben, zum Beispiel über Branchenzuordnung und Dienstort. => ENK! Geht leider gar nicht, außer es gibt driftige Gründe, das aktuelle Unternehmen zu anonymisieren – als Personalist möchte ich wissen, woher der/die Bewerber/in kommt. Bewerbungen, deren aktuellen Arbeitgeber nicht bekannt ist, werden tendenziell zweit gereiht! Natürlich kann auf den Namen verzichtet werden, aber hier sollen es ja Tipps für die Annahme einer Bewerbung sein und nicht, was gerade nocht geht.

11. Mind the Gap: Lücken vermeiden

Vermeiden Sie unter allen Umständen längere undokumentierte Phasen in Ihrem Leben; die sehen nicht nur sehr schlecht aus, sie werden auch sicher Thema im Bewerbungsgespräch sein. Für Phasen der Arbeitslosigkeit oder ausgedehnter Reisen müssen Sie sich nicht schämen. => SEHE ICH AUCH SO!

12: Die optimale Länge

Minimum ist eine volle DIN A4 Seite, länger als zwei Seiten dieses Formats soll der Lebenslauf nicht werden. Wenn Sie mehr füllen könnten, dann setzen Sie Schwerpunkte und streichen Sie Irrelevantes. => SEHE ICH AUCH SO!

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Über die Experten

Mag. (FH) Hermann Pavelka-Denk
www.personalberaterseitenblicke.at 

Personalberater in Wien für strategische Personalberatung, Personalsuche- und auswahl sowie Karriereberatung und Potenzialevaluierung.

Mag. Elfriede Gerdenits
www.gerdenits.at, www.zufriedenheitscoach.tv

Elfriede Gerendits ist Job- und Karrierecoach, Zufriedenheitsexpertin, Dale Carnegie Trainer für Leadership und Management, und Autorin von mehreren Ratgebern zu Job- und Karrierethemen. Seit 1995 betreute Sie über 30.000 Klienten in Einzelcoachings, Gruppentrainings und Großveranstaltungen. Sie ist Karrierecoach für Führungskräfte mit Schwerpunkt Berufszufriedenheit, und Dozentin für Berufsorientierung an der Pädagogischen Hochschule Wien.

Dr. Magda Bleckmann
www.magdableckmann.at

Magda Bleckmann ist Expertin für Karriere- und Netzwerkplanung. Die promovierte Betriebswirtin ist seit vielen Jahren Rednerin, Lektorin an verschiedenen Fachhochschulen, Moderatorin und Trainerin. Sie ist Mitglied der German Speakers Association (GSA). Bleckmann war lange Geschäftsführerin des Familienunternehmens, ehe sie die Unternehmensberatung "Coaching – Connecting – Consulting" in Graz gründete. Als cbt-Partner (coaching, business, training) ist sie Mitglied der Wirtschaftsplattform für Trainer und Coaches und unterstützt Firmen und Einzelpersonen bei Veränderungsprozessen und Netzwerkplanung. 

Mag. Werner Hammerl
www.bewerbungsberatung.at
Werner Hammerl ist Psychologe und spezialisiert auf Werbe- und Verkaufspsychologie. Er war als Trainer in zahlreichen Bewerbungstrainings und  Berufsorientierungskursen tätig, hat aber auch Erfahrung als Consultant eines Personalberatungsunternehmens. Als gefragter Karriere-Experte publiziert Mag. Hammerl sein Wissen nicht nur in laufend erscheinenden Fachartikeln, er wird auch regelmäßig von renommierten Printmedien (Die Presse, Kurier, Wiener Zeitung u.a.) interviewt. Überdies unterstützt er kooperierende Personalberater aus ganz Europa bei deren Personalsuche und Recruiting-Aktivitäten.

Quelle: http://karriere-journal.monster.at/lebenslauf-anschreiben/lebenslauf/12-tipps-zum-lebenslauf/article.aspx?WT.mc_n=CRMAT099054 , 18. August 2010

Personalberatung / Personalberater in Wien, Hermann Pavelka-Denk

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